Datenraum Medien: Für deutsche Medienhäuser geht es jetzt ums Ganze.

Wenn sich öffentlich-rechtliche (ARD, ZDF) und private Medienhäuser (RTL, ProSiebenSat.1) sowie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) zusammentun, um gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten, dann weiß man: Jetzt geht’s ums Ganze. Jetzt geht es um Zukunftssicherung. Jetzt geht es darum, unabhängig von globalen Technologie-Plattformen zu werden, um digitale Souveränität und damit um nicht weniger als die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Medienlandschaft.

Maximale Kooperation bei maximaler Selbstbestimmung

Während Tech-Giganten wie Google, Amazon und Netflix ihre Marktmacht durch immer mehr Daten immer weiter ausbauen, schafft der Datenraum Medien eine vergleichbare Infrastruktur: ein dezentrales, KI-integriertes Ökosystem. Im Gegensatz zur US-amerikanischen Konkurrenz ermöglicht es jedoch, Daten souverän und rechtssicher zu nutzen – also Daten auszutauschen, ohne die Hoheit über sie zu verlieren, und genau festzulegen, welche Organisation unter welchen Bedingungen Zugriff erhält.

Beauftragt von MISSION KI übernahm acatech die Projektleitung für den Datenraum Medien, unterstützt durch Partner wie die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Beyond Platforms Initiative und das Fraunhofer ISST. Unsere Aufgabe: Die einzelnen Medienakteure hin zur Entwicklung der gemeinsamen, dezentralen Infrastruktur zu führen, sodass das Vorprojekt auf soliden Beinen steht und zukünftig etabliert werden kann.

Dass uns das allen miteinander gelungen ist, darauf könnten wir stolzer nicht sein, denn der Datenraum Medien ist nicht nur für die hiesige Medienlandschaft von unsagbarer Bedeutung, sondern auch für uns alle als Gesellschaft. Der Datenraum Medien sichert Unabhängigkeit, reduziert Kosten sowie redundante Arbeitsprozesse und zahlt gleichzeitig auf die Qualität der journalistischen Arbeit ein:

  • Never change a running system, gilt schon lange nicht mehr, doch manchmal braucht es gar nicht den ganz großen Wurf, sondern einfach eine Anpassung: Für den Datenraum Medien haben wir die bewährte technische Blaupause des bereits existierenden Mobility Data Space (MDS) auf die Bedürfnisse der Medienbranche übertragen. Das hat die Entwicklung eines generalisierbaren Standards für neue Datenräume immens beschleunigt.

  • Das dezentrale, KI-integrierte Datenökosystem basiert auf dem Prinzip "Compute to Data" und garantiert, dass die Hoheit über die Daten jederzeit bei der jeweiligen Organisation verbleibt. Eine KI wird also nicht mit den Daten gefüttert, sondern sie reist dorthin, wo die Daten liegen. Das sorgt für Akzeptanz bei den Medienhäusern und stellt darüber hinaus sicher, dass auch kartellrechtliche Vorgaben eingehalten werden können.

  • Um die so entstandene Infrastruktur zu testen und ihren Mehrwert für die Medienbranche aufzuzeigen, haben wir an konkreten Use Cases gearbeitet: das Erkennen von Deepfakes, der Echtheitsprüfung von Meldungen, der Harmonisierung von Nutzungsdaten und dem gemeinsamen Fine-Tuning von KI-Sprachmodellen. Das Ergebnis: Das klappt. Das macht Sinn.

Gefördert wurde das Projekt vom

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